Musikfest der Stiftung Würth - Das Festival der besonderen Art
Musik in aller Ohren: Stiftung Würth feiert beim 6. Musikfest das Miteinander von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung
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Ein Tag voller Musik, Lebensfreude und der Begegnung – das war das sechste Musikfest der gemeinnützigen Stiftung Würth am Samstag, 13. Juli 2024. Über 1.000 Gäste und Musizierende besuchten das Festival der besonderen Art unter dem Motto „Leben mit Herz“ am und im bunt geschmückten Carmen Würth Forum in Künzelsau-Gaisbach. Unter strahlendem Himmel feierten Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam das Leben – ein Fest, das nicht nur einen neuen Besucherrekord aufstellte, sondern auch die Herzen berührte.
Wir freuen uns sehr mit Ihnen tolle Eindrücke vom gesamten Tag im Video teilen zu können (Produktion: Joachim Stall | Musik: "Little Romance", www.terrasound.de):
Im Mittelpunkt des Festivals standen die Auftritte von sieben Musikgruppen aus sonderpädagogischen Einrichtungen auf zwei Bühnen. Es ist eine Veranstaltung, die Menschen mit Beeinträchtigung eine Stimme und Bühne gibt und Menschen in ihrer Vielfalt hört und feiert. Die „Elefantis“ mit ihren Schlaginstrumenten vom Freundeskreis für Menschen mit Behinderung Winnenden e.V., die „Happytones“ der Lebenshilfe Buchen, die „Trommelgruppe Wazungu“ der Geschwister-Scholl-Schule Künzelsau und der „Anne-Sophie Chor“ des gleichnamigen Hotel-Restaurants Anne-Sophie Künzelsau zeigten ihr beeindruckendes musikalisches Können. Letzterer animierte mit bekannten Hits zum Mitsingen und steckte alle mit seiner Freude am Musizieren an. Carmen Würth, Initiatorin und Stiftungsgründerin, verstärkte auch in diesem Jahr den Anne-Sophie-Chor mit ihrer Stimme. Sie ist seit Jahren Teil des Chors, der ihr persönlich ein Herzensanliegen ist.
Im Jahr 2013 initiierten Carmen Würth und Prof. Dr. Renée Lampe, Inhaberin der Markus Würth Stiftungsprofessur an der TU München, ein Klavierunterricht an der Andreas-Fröhlich-Schule in Krautheim. Für das sechste Musikfest haben die Schülerinnen und Schüler den Orchesterpart aus Mozarts Klavierkonzert KV 466 in einer eigenen musikalischen Bearbeitung einstudiert und hinterließen damit bleibende Eindrücke und bekamen großen Applaus mit stehenden Ovationen im großen Saal. Auch der Auftritt des Augsburger Inklusionsorchesters „Die Bunten“, die zum ersten Mal am Musikfest teilnahmen, sorgte für Begeisterung im Publikum. Zum Ausklang des Nachmittags bei Brot und Wein sowie alkoholfreien Alternativen beeindruckten „The Braillers“, die Band der Blindeninstitutsstiftung Würzburg, mit einem breiten Repertoire.
„Das bunte Treiben und friedvolle Zusammensein dieser wunderbaren Menschen, verbunden durch und mit der Musik – das ist für mich jedes Mal ein Geschenk. Es erfüllt mich mit tiefer Freude und Dankbarkeit, zu sehen, wie die Musik Herzen öffnet“, sagte Carmen Würth. Die Kraft der Musik hob auch Norbert Heckmann, Sprecher der Geschäftsleitung der Adolf Würth GmbH & Co. KG, hervor: „Musik verbindet Körper, Geist und Seele – ganz gleich, ob sich Menschen mit oder ohne Beeinträchtigung begegnen. Der heutige Nachmittag lässt uns wieder einmal erleben, dass ein inklusives Miteinander uns alle bereichert.“
Auf Initiative von Stiftungsgründerin Carmen Würth findet das Musikfest der Stiftung Würth seit 2013 alle zwei Jahre statt. Carmen Würth setzt sich seit Jahrzehnten konsequent dafür ein, dass das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gelingt. Die Bedeutung von Inklusion und kultureller Teilhabe würdigte auch Muhterem Aras, Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg und diesjährige Schirmherrin des Musikfests der Stiftung Würth, in ihrem Grußwort, das sie in einfacher Sprache vortrug: „Inklusion ist ein Menschenrecht und fest verankert im Grundgesetz. Wer in Frage stellt, dass Menschen mit Behinderung integrierter Bestandteil unserer Gesellschaft sind, der stellt sich selbst außerhalb unseres demokratischen Wertesystems. Das Musikfest hingegen feiert die Vielfalt unserer Gesellschaft und macht sie auf besondere Art hörbar.“
Vielfältiges Rahmenprogramm
Neben den musikalischen Darbietungen erwartete die Gäste ein buntes Rahmenprogramm. Boccia-Spiele, betreut von Special Olympics Baden-Württemberg, und Gewichtheben mit dem Verein Kraft-Werk Schwarzach e.V. boten sportliche Abwechslung. Führungen durch die aktuelle Kunstausstellung „TERRIFIC – Faszination Sammlung Würth“ im Museum Würth 2 rundeten den Tag kulturell ab. Die kleinsten Besucherinnen und Besucher konnten sich bei einer Bastelstation, bei einer mobilen Schmuckwerkstatt oder beim Kinderschminken kreativ austoben. Informative Stände der Lebensgemeinschaft Sassen & Richthof e.V., des Ladengeschäftes Lindele in Künzelsau, der Familienherberge Lebensweg sowie des Vereins S.A.m.b.i.A. e.V. luden zum Verweilen und Austauschen ein.
Bereits am Vormittag brachte die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg in Kooperation mit der Stiftung Würth und der Behindertenbeauftragten des Landes Baden-Württemberg, Simone Fischer, bei der Fachtagung „Klangfarben der Vielfalt: Teilhabe an Bildung, Musik und Kultur“ Menschen zusammen. In Vorträgen und Gesprächsrunden wurde sich u. a. die Frage gestellt, welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um Inklusion im Alltag zu leben. Der Minister für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg, Manne Lucha, unterstrich in seiner Begrüßung: „Inklusion ist kein Nice-to-have. Inklusion bedeutet, alle leben mitten in unserer Gesellschaft. Eine starke Demokratie lebt von Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und Vielfalt. Sie braucht alle, mit all ihren Potenzialen und Stärken. Der Gedanke der Inklusion muss Kompass unserer Gesellschaft sein.“
Wir freuen uns schon auf das nächste Musikfest im Jahr 2026, wenn die Kraft der Musik gefeiert wird und alle näher zusammenkommen.